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Ein Haus mit Geschichte
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt dank der Lotterie GlücksSpirale die Fassadenrestaurierung des Humboldthauses in Bad Steben mit 30.000 Euro. Den symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Montag, den 25. Juni 2018 um 14.00 Uhr Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD, gemeinsam mit Ulrich Krückel von Lotto Bayern an Denkmaleigentümerin Ina Blohm. Das Humboldthaus, eines der schönsten Häuser des Staatsbades und touristischer Anziehungspunkt, zählt zu den über 400 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
Das 1781 von dem Wildmeister Johann Leonhard Och im Ortskern errichtete freistehende Wohnhaus besitzt zwei Vollgeschosse, einen Fachwerkgiebelteil und ein ausgebautes verschiefertes Mansarddach. Die Fensterrahmung und Eckquaderung des massiv gebauten Putzbaus der ausgehenden Barockzeit ist in rotem Mainsandstein gehalten, die Umfassungsmauern bestehen aus einem Zyklopenfeldsteinmauerwerk. Vollständig erhalten sind die Fachwerkinnenwände mit Lehmausfachungen. Auch zahlreiche bauzeitliche Ausstattungsdetails haben sich bewahrt, insbesondere die Deckenbemalung in der Wohnstube.
In dem Haus, das 1792 in den Besitz des preußischen Staats kam, wohnte nachweislich Alexander von Humboldt, als dieser in Bad Steben arbeitete. Als Geologe war Humboldt im selben Jahr zum Oberbergmeister der ehemaligen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth berufen worden und insbesondere für den Bergbau im Fichtelgebirge und Frankenwald verantwortlich. Deshalb lag als zentraler Wohnort das markgräfliche Jagdhaus in Bad Steben günstig. Auf ihren zeitweiligen, später Weltruhm erlangenden Mitbewohner sind die Bad Stebener derart stolz, dass sie dem Jagdhaus seinen Namen gaben.
Seit den 1840er Jahren befand sich das Haus in privaten Händen. 1852 gehörte es einem Apotheker, der eine Filialapotheke darin einrichtete, und in den 1870er Jahren besaß der Bad Stebener Bürgermeister von Rockelmann das Haus, das er wesentlich veränderte und teilweise umgestaltete. In den 1890er Jahren baute Rockelmann nordseitig einen Pferdestall an. Für den starken Fremdenverkehr richtete der Bürgermeister an der Nord- und Westseite des Humboldthauses zudem Fremdenzimmer und Unterkünfte für Kurgäste ein. Im Innern entstand die neue Holztreppe. 1937 schließlich erwarb Dr. Frieda Oberlies, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Otto Hahn in Berlin, das zu dieser Zeit bereits heruntergekommene Anwesen.