Es gibt Tage, da fühlt man sich einfach königlich. Besonders, wenn man am Tag des offenen Denkmals, dieses Jahr am 8. September, durch einige der beeindruckendsten Schlösser Deutschlands flaniert. Und wer könnte sich für diese königliche Mission besser eignen als ich, Hans im Glück? Ich schnüre also vorab schon mal meine bequemsten Schuhe, schnappe mir mein imaginäres Krönchen und begebe mich auf eine prächtige Schloss-Tour. Folgen Sie mir, und lassen Sie uns gemeinsam die Geheimnisse von Schloss Lustheim, Schloss Biebrich, dem Celler Schloss und dem barocken Schlossgarten Ebeleben entdecken!
Schloss Lustheim: Ein Jäger, der Porzellan jagte
Meine königliche Reise beginnt in Oberschleißheim bei München, genauer gesagt im Schloss Lustheim. Das barocke Lustschloss war ursprünglich ein Jagdschloss für Kurfürst Max Emanuel – ein Mann, der den Luxus des Adels mit der Rauheit der Jagd kombinierte. Aber keine Sorge, heute müssen wir uns nicht vor Wildschweinen in Acht nehmen. Stattdessen erwarten uns wahre Schätze – aus Porzellan!
Als ich Schloss Lustheim betrat, ahnte ich noch nicht, dass ich mich bald inmitten eines der bedeutendsten Porzellanparadiese der Welt wiederfinden würde. Seit 1971 beherbergt das älteste Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums eine der bedeutendsten Sammlungen von Meissener Porzellan, die es neben dem Dresdner Zwinger zu bestaunen gibt. Über 2.000 erlesene Objekte aus der Blütezeit des 18. Jahrhunderts reihen sich hier aneinander und erzählen Geschichten von meisterhafter Handwerkskunst und königlichem Geschmack. Die filigranen Figuren, kunstvollen Vasen und prachtvollen Dekore sind so faszinierend, dass ich mich für einen Moment wie ein König fühlte – in einer Welt, in der jedes Detail mit Bedacht und Eleganz geschaffen wurde.
Rotunde Schloss Biebrich: Architektur mit Ausblick
Weiter geht’s nach Wiesbaden, wo das prachtvolle Schloss Biebrich am Ufer des Rheins thront. Dieses barocke Meisterwerk wurde im 18. Jahrhundert erbaut und war einst die Residenz der Fürsten und späteren Herzöge von Nassau. Ja, das Leben als Fürst klingt verlockend, besonders, wenn man die Aussicht von der prächtigen Rotunde genießt.
Der Blick auf den Rhein und die umgebenden Gärten ist so majestätisch, dass man fast erwartet, eine königliche Jacht vorbeiziehen zu sehen – stattdessen erblicke ich ein paar Enten. Aber hey, auch Enten haben ihren Charme! Die symmetrische Architektur und die verspielten Details des Schlosses lassen erahnen, wie viel Wert auf Stil und Eleganz gelegt wurde. Heute ist das Schloss ein Ort für Veranstaltungen und Kultur, am Tag des offenen Denkmals werden die prächtigen Türen des Festsaals für das Rotundenkonzert geöffnet. Das facettenreiche Programm umfasst die Musik der deutschen Romantik mit Werken von Weber, Schuhmann und Brahms, ebenso wie farbige Werke der Moderne.
Celler Schloss: Ein Schloss mit Mittelalter-Flair und Renaissance-Charme
Als nächstes zieht es mich nach Niedersachsen, ins märchenhafte Celle. Das Celler Schloss ist eine perfekte Mischung aus mittelalterlicher Wehranlage und prächtiger Renaissance-Architektur. Es ist so alt und geschichtsträchtig, dass selbst die Mauern Flüstern zu scheinen: „Hier steckt mehr Geschichte drin als in deinem Geschichtsbuch!“
Das Schloss ist eines der größten erhaltenen Schlösser in Norddeutschland und war bis 1705 die ständige Residenz der Welfenherzögen von Braunschweig-Lüneburg. Im 19. Jahrhundert diente Celle dem Sommeraufenthalt der Könige von Hannover. Besonders beeindruckend ist die Schlosskapelle im Stil der Renaissance – ein echter Hingucker und ein Muss für jeden Besucher. Ich kann mir fast vorstellen, wie die Herzöge hier einst durch die Gänge schritten, vermutlich genauso majestätisch wie ich heute (wenn auch ohne meine modernen Turnschuhe). Allerdings, wenn ich ehrlich bin, bin ich doch ganz froh, dass ich heute gemütlich anreisen und Fotos knipsen kann, statt in einer Pferdekutsche durch den Regen zu holpern. Und wer braucht schon eine königliche Eskorte, wenn man die App zum Tag des offenen Denkmals und Google Maps hat, die einen sicher zum Schlossgelände navigieren? Ja, das Leben als moderner Schlossbesucher hat durchaus seine Vorteile!
Barocker Schlossgarten Ebeleben: Natur mit royalem Twist
Zum krönenden Abschluss meiner königlichen Mission besuche ich den barocken Schlossgarten in Ebeleben. Zugegeben, hier steht kein Palast mit hohen Türmen, aber der Garten hat es in sich. Diese symmetrisch angelegten Wege, majestätischen Figuren und kunstvollen Blumenbeete sind wie eine Oase der Ruhe – perfekt für einen Moment der Reflexion… oder ein Nickerchen unter einem Baum, falls Ihnen wie mir der royale Stress zu Kopf steigt.
Der Schlossgarten wurde im 17. Jahrhundert angelegt und gehört zu den bedeutendsten barocken Gartenanlagen Thüringens. Was mich besonders beeindruckt, ist die Art und Weise, wie die Natur hier zum Kunstwerk geformt wurde. Man könnte fast meinen, die Büsche würden einem höflich zunicken, während man vorbeigeht. Ich bin kein Gärtner, aber die Präzision und Pflege, die in diese Anlage fließt, lässt selbst meine ungebändigten Zimmerpflanzen vor Neid erblassen. Doch so ein königlicher Garten will natürlich auch instand gehalten werden – und das wäre ohne die Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Fördermittel der GlücksSpirale nicht möglich. Dank dieser Hilfe bleibt der barocke Glanz des Schlossgartens auch für zukünftige Generationen erhalten. So können wir alle noch viele königliche Spaziergänge genießen.
Ein königlicher Tag zum Nachmachen
Ob Porzellan, architektonische Meisterwerke oder barocke Gärten – der Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024 ist Ihre Chance, königliches Flair zu schnuppern! Also, schnappen Sie sich Ihre Krone (oder Ihre Kamera) und folgen Sie meinem Beispiel: Erleben Sie Geschichte, Architektur und Natur, als wären Sie selbst Teil des Hofstaats. Und das Beste daran? Sie müssen sich nicht einmal um höfische Etikette kümmern – einfach reingehen und staunen. Denn manchmal ist das größte Glück, für einen Moment König oder Königin zu sein.
Über unseren Autor – Hans im Glück
Kennen Sie schon Hans? Hans ist unser Glückspilz und gleichzeitig das wandelnde Lexikon der GlücksSpirale. Er weiß einfach alles über’s Glück! Für uns macht er sich regelmäßig auf die Suche nach den emotionalsten, interessantesten und witzigsten Stories – und probiert dabei auch gern mal Neues aus.